Was den Leipziger Stadtteil Reudnitz auszeichnet
Im Osten Leipzigs treffen Besucher auf den Stadtteil Reudnitz. Als Leipziger kennen Sie seine Lage und wissen wahrscheinlich auch, dass Reudnitz seit einigen Jahren, genauer seit 1992, mit dem Stadtteil Thonberg zusammengelegt wurde. Lesen Sie weiter, Sie werden mehr über diesen unterschätzten Ort im Osten unserer Metropole herausfinden möchtgen oder wenn sie ganz einfach neu in Leipzig in.
Die Benediktinerinnen waren die Ersten in Reudnitz
Richtig alt. Wer dachte, dass es Reudnitz noch gar nicht so lange geben kann, weil viele Häuser, na sagen wir, nicht unserem ästhetischen Empfinden von heute entsprechen, der irrt. Sein Ursprung liegt im ausgehenden Mittelalter oder der frühen Neuzeit. 1248 wurde es erstmals urkundlich erwähnt, damals überlies Heinrich III., Markgraf von Meißen, dem Benediktinerinnen-Kloster St. Georg Land und einen Fischteich.
Ganz so fromm war der Ruf Reudnitz´ in jüngster Zeit nicht mehr. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends galt das Viertel als Nazi-Hochburg. Heute prägen Studenten und junge Familien das Straßenbild von Reudnitz.
Niedrige Mieten und mehr Gastronomie
Aktuell glänzt der Stadtteil im Leipziger Osten durch niedrige Mieten und eine wachsende Gastronomie. Wonach das klingt? Richtig, es sind immer mehr Studenten, die nach Reudnitz ziehen und den Leipziger Osten für sich entdecken. Er wird jünger und lebendiger.
Der Leerstand wird weniger und Reudnitz entwickelt langsam aber sicher einen Charme, mit einer ganz eigenen Authentizität. Besonders die Medizinstudenten sind es, die Reudnitz entdecken. Können sie dort Wohnen und Lernen ganz nah miteinander vereinen. Außerdem hat es dieser Stadtteil in die Literatur und ins Kino geschafft.
»Als wir träumten« ein Film und ein Viertel
Der Filmemacher Andreas Dresen nahm den gleichnamigen Roman zur Vorlage für seinen Film: »Als wir träumten«. Er erzählt von der Jugend in Leipzig oder besser in Reudnitz nach der Wende.
Der Roman des Leipziger Schriftstellers Clemens Meyer spielt zu großen Teilen in dem Stadtteil und beschreibt das Leben einer Gruppe Heranwachsender im Nachwende-Leipzig. Neben den nicht enden wollenden Chancen, die sich einem jungen Menschen bieten, thematisieren Buch und Film die Jugend, die Liebe und die Auseinandersetzungen rivalisierender Gruppen in Reudnitz. Und zeigt in ergreifender Dresen-Manier den Preis, den die Freiheit kostet.
Gedreht wurde übrigens im Herbst 2013 in Leipzig (vor allem in den Stadtteilen Lindenau, Grünau, Reudnitz und in der Ruine der ehemaligen Sternburg-Brauerei in Lützschena). Auch Halle (Saale), Dessau und Dresden waren Drehorte.
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